>DOC< Blog

Dr. Kay Polonius

In der konservativen Orthopädie setzen wir auf sanfte, nicht-operative Maßnahmen, um Beschwerden des Bewegungsapparates zu lindern. Doch was können Sie tun, wenn plötzlich Schmerzen auftreten und Sie nicht sofort einen Arzt aufsuchen können? In diesem Beitrag möchte ich Ihnen einige praktische Tipps geben, wie Sie sich zu Hause selbst helfen können, bevor Sie einen Termin in unserer Praxis wahrnehmen.

1. Ruhe und Entlastung

Eines der wichtigsten Prinzipien bei akuten orthopädischen Beschwerden ist es, den betroffenen Bereich zu entlasten. Das bedeutet, dass Sie Aktivitäten, die den Schmerz verstärken, vermeiden sollten. Dies kann oft schon eine erhebliche Linderung verschaffen. Ein Beispiel ist die Vermeidung von langen Spaziergängen bei Kniebeschwerden oder das Aussetzen schwerer Hebetätigkeiten bei Rückenschmerzen.

2. Kälte- und Wärmeanwendungen

Je nach Art der Beschwerden kann Kälte oder Wärme eine wohltuende Wirkung haben:

  • Kälte: Bei akuten Entzündungen, Schwellungen oder nach Verletzungen ist Kälte oft sehr hilfreich. Legen Sie beispielsweise einen Eisbeutel (in ein Handtuch gewickelt) für 15-20 Minuten auf die betroffene Stelle. Dies kann helfen, die Schwellung zu reduzieren und den Schmerz zu lindern
  • Wärme: Bei muskulären Verspannungen, chronischen Rückenschmerzen oder Steifheit kann Wärme entspannend wirken. Wärmflaschen, warme Bäder oder Heizkissen sind hier gute Hilfsmittel

3. Schonende Bewegung und Dehnübungen

Bewegung ist oft ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Doch auch hier gilt: sanft und vorsichtig! Bei Rückenschmerzen können beispielsweise leichte Dehnübungen oder Spaziergänge hilfreich sein, um die Muskulatur zu lockern und die Durchblutung zu fördern. Achten Sie jedoch darauf, keine Schmerzen zu provozieren. Im Zweifelsfall sollten Sie nur die Übungen durchführen, die Ihnen bereits aus der Physiotherapie bekannt sind.

4. Schmerzmedikation

Wenn die Schmerzen stärker sind, können Schmerzmittel eine sinnvolle Option sein, um den Alltag zu bewältigen. Es gibt rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol, die Sie kurzfristig einsetzen können. Dabei ist jedoch zu beachten:

  • Dosierung: Folgen Sie immer den Dosierungsempfehlungen auf der Packungsbeilage oder den Anweisungen Ihres Arztes
  • Anwendungsdauer: Verwenden Sie Schmerzmittel nur so lange, wie unbedingt nötig, um eine Verschlimmerung zu verhindern und Nebenwirkungen zu vermeiden
  • Vorsicht bei Vorerkrankungen: Personen mit Magen-Darm-Problemen, Leber- oder Nierenerkrankungen sollten die Einnahme von Schmerzmitteln zuvor mit einem Arzt besprechen

5. Lokale Schmerzmittel

Für eine gezielte Schmerzbehandlung können auch Schmerzsalben oder -gels verwendet werden. Diese wirken direkt an der betroffenen Stelle und haben im Vergleich zu Tabletten oft weniger systemische Nebenwirkungen. Produkte mit Wirkstoffen wie Diclofenac oder Ibuprofen sind hier weit verbreitet.

6. Ergonomische Anpassungen

Oft können orthopädische Beschwerden durch falsche Haltungen oder Bewegungsabläufe entstehen oder verstärkt werden. Achten Sie darauf, Ihre Sitz- oder Liegepositionen zu optimieren:

  • Rücken: Verwenden Sie eine unterstützende Matratze und Kissen, die Ihren Rücken entlasten
  • Arbeitsplatz: Stellen Sie sicher, dass Ihr Arbeitsplatz ergonomisch eingerichtet ist. Ein guter Stuhl und die richtige Position des Bildschirms können Rückenschmerzen vorbeugen

7. Entspannungstechniken

Stress kann körperliche Beschwerden verstärken. Techniken wie Progressive Muskelentspannung, Yoga oder Atemübungen können helfen, den Körper zu entspannen und Schmerzen zu lindern. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für solche Entspannungsübungen.

Wann sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen?

Selbst wenn diese Maßnahmen oft Linderung verschaffen können, gibt es Situationen, in denen Sie nicht zögern sollten, einen Arzt aufzusuchen:

  • Wenn die Schmerzen sehr stark sind oder sich verschlimmern
  • Wenn es zu Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Schwäche in den Gliedmaßen kommt
  • Bei sichtbaren Schwellungen, Rötungen oder Fehlstellungen
  • Wenn die Beschwerden nach einigen Tagen der Selbstbehandlung nicht besser werden

Fazit

Viele orthopädische Beschwerden lassen sich durch gezielte Selbsthilfemaßnahmen gut in den Griff bekommen. Dennoch ist es wichtig, bei anhaltenden oder schweren Symptomen eine fachärztliche Abklärung vorzunehmen, um die bestmögliche Therapie zu erhalten. In unserer Praxis stehen wir Ihnen dafür jederzeit gerne zur Verfügung.

Bleiben Sie achtsam mit Ihrem Körper und gönnen Sie ihm die notwendige Ruhe und Pflege, damit er Ihnen lange gesund und stark bleibt.

Ihr Dr.med. Kay Polonius

Selbsthilfe bei orthopädischen Beschwerden: Was Sie zu Hause tun können

Termin vereinbaren?

Für beide Praxen wählen Sie die


oder klicken Sie ganz einfach hier:

(+49) 089/62021990

JETZT ANRUFEN

Vielen dank!